8. Landeswander-rudertreffen 2024

27.09.2024-29.09.2024

Das Achte war es, und sollte endlich einmal in Dessau-Roßlau stattfinden, hatte sich Petra Bertram, beim Ruderverband Sachsen-Anhalt verantwortlich für das Wanderrudern, sicher gedacht. Geworben um die Rudervereinigung Dessau e.V. als Ausrichter hatte sie bis 2019 schon immer beim damaligen Vorstand des Vereins. Auf den ersten Blick ist die Mulde vielleicht nicht das Rudergewässer, auf dem man Kilometer sammeln möchte, um mit Spitzenleistungen zu glänzen. Sei es drum: Als Martin Gericke, stellvertretener Vorsitzender des Vereins, Anfang 2023 grünes Licht gab, nachdem er einige begeisterte Mitstreiter gefunden hatte, ging es in die Vorbereitung.

In deren Folge begrüßte die RVD am Freitag, d. 27. September, 24 Ruderfreunde aus Schleswig-Holstein (neun Teilnehmer), Mecklenburg-Vorpommern (vier), Niedersachsen (1) und Sachsen-Anhalt (zehn). Dazu gab es frisches, süffiges Fassbier. Anschließend spazierte man bei abendlicher Sonnenuntergangsstimmung zu einem naheliegenden Restaurant die Mulde entlang. Das gab einen ersten Blick auf das Rudergewässer des nächsten Tages. Die Verköstigung klappte reibungslos, und die Teilnehmer lernten sich in lockerer Runde kennen.

Am Samstag wurde das reichhaltige und sehr schön angerichtete Frühstück im Saal des Vereines genossen, hier hatten unsere Damen hervorragendes in der Vorbereitung geleistet. Parallel gab es durch Martin Gericke immer wieder Hinweise für das Rudern auf der Mulde und den Verlauf der Strecke sowie die Einteilung der Boote. Hier ging man neue Wege: Wasserwanderhinweise, Streckentipps, Änderungen im Ablauf und manches mehr wurde den Teilnehmern über eine temporäre WhatsApp-Gruppe mitgeteilt - weniger Papier schont auch die Umwelt.

Punkt 10:00 Uhr gab es dann die Eröffnungsrede begleitet von Salutschüssen der Schützengilde Dessau. Es gingen sechs Ruderboote und ein vollbesetztes Drachenboot zu Wasser. Der gute Wasserstand gab uns etwas mehr Spielraum, so dass wir als Ziel ausgeben konnten, die Mulde ca. elf Kilometer stromauf zu befahren. In einer Kundschaftsfahrt war einige Tage vorher geschaut worden, ob dies ginge. Und siehe: Es ging. Naturbelassene und abenteuerliche Abschnitte begeisterten - das wurde in Gesprächen später deutlich - die Sportfreunde. Parallel zur Ausfahrt gingen andere Ruderkameradinnen und Kameraden, auf eine Radtour durch das Dessau-Wörlitzer Gartenreich.

Nach der Rückkehr zum Bootshaus und leckerem Kaffee und Kuchen sowie einem warmen Imbiss ließen es sich die Teilnehmer nicht nehmen, noch einen GiG-Doppelachter zu Wasser zu lassen und darin nochmal eine kleine Runde zu drehen. Achterrudern in einem über 60 Jahren alten Boot ist etwas besonderes, aber auch personell nicht immer und überall möglich.

Der Abend gestalte sich bestens: Die Herren am Grill waren bester Laune und gaben ihr Bestes: Ein abwechslungsreiches Buffett, das insbesondere mit dem hausgemachten Zaziki den Vergleich mit dem Vorabend nicht zu scheuen brauchte. Auf dem mit Festzelten und Feuerschalen, sowie farbiger Gebäudebeleuchtung versehende Hof des Vereins folgte ein langer fröhlicher Abend - durchaus auch mit Gesangseinlagen, Rudergeschichten und Berichten über manche weit zurückliegende Heldentat. 

Am Sonntag kommt man ja nach einer Party üblicherweise nicht so schnell in die Gänge. Das Frühstück folgte drum erst zur moderaten neunten Stunde. Im Anschluss gab es dann noch Kultur: Peter Albert, der schon die Radtour am Vortag organisiert hatte, lud zu einem Spaziergang ein. So gingen die Teilnehmer zur historischen Flussbadeanstalt Rehsumpf, in der unter anderem einst auch Hugo Junkers seinen Leib badete. Weiter ging es zur Jonitzer Mühle, einem alten Wasserkraftwerk, und zurück durch die alte Wasserstadt und an der Fischtreppe vorbei die Mulde entlang zum Bootshaus zurück. Der anschließende Mittagssnack und das passende Kaltgetränk kamen nach drei Stunden Spaziergangs gerade recht. 

Nun hieß es Abschied nehmen. Die Veranstalter bedankten sich ganz herzlich für die Teilnahme. Der Ankündigung durch Petra Bertram folgend, sehen wir uns dann 2026 zum 9. Wanderrudertreffen in Naumburg wieder. Sieht man einmal von der geringen Anmeldezahl von Ruderfreunden aus Sachsen-Anhalt ab, war es ein rundum gelungenes Wochenende.

Martin Gericke, RVD